Grundsätze der Hieroglyphenkunde


Die Idee Champollions, das Sonnensymbol ins koptische zu übersetzen, war intuitiv richtig, denn die Sprache ist dem Koptischem nicht nur ähnlich, es entspricht ihr auch. Wichtig war auch die Erkenntnis, dass komplexe Wörter in Wortteile aufgesplittet wurden, um sie mit Hilfe von primitiven Bildern darzustellen. Die Autoren nutzten das uns heute als Rebus-Prinzip bekannte Verfahren . Trotzdem ist explizit hervorzuheben, dass es sich um eine phonographische Sprache handelt.

Zu beachten ist des Weiteren, dass in Wörtern oftmals Vokale fehlten, die willentlich herausgelassen wurden, um die Ästhetik des Schriftbildes beizubehalten. Man nahm an, der Leser würde sie mühelos einfügen können. Es kam auch vor, dass Symbole vertauscht wurden, um, auf Kosten der Klarheit, ein harmonisches Schriftbild zu erzeugen. Die Ägypter kannten keine orthographischen Regeln, wie es in unserer Sprache üblich ist. Wichtig war allein, dass es schön aussah.

Namen, beispielsweise von Königinnen und Göttinnen, enthielten am Ende ein weibliches Schlusssymbol (eine sitzende Frau) als zusätzliche Hieroglyphe; männliche Namen wurden dementsprechend mit einem sitzenden Mann signifiziert.

Hieroglyphen konnten sowohl von rechts, als auch von links,sowie von oben als auch von unten gelesen werden. Dies war abhängig von der Richtung, in der die Gesichter zeigten. Schauen sie nach rechts, so beginnt man sie von rechts zu lesen, zeigt ihre Richtung nach links, so liest man sie so, wie wir normal lesen würden. Sind sie in langen Spalten angeordnet, werden sie von oben nach unten oder umgekehrt gelesen.

Quellen


Anfang | Einleitung | Hieroglyphen | Interpretation | Rosetta Stein | Young | Champollion | Hieroglyphenkunde
| Hauptseite Proseminar | Melanie Pape - WIF 2000 |